Währungsrisiken bei grenzüberschreitender Steuerplanung berücksichtigen

Die aktuelle Entwicklung macht eindrücklich klar, dass die grenzüberschreitende Steuerplanung über die Optimierung von Finanzströmen und steuerlichen Belastungen hinaus auch das Währungsrisiko nicht ausser Acht lassen darf. Der Aspekt eines professionellen Währungskursmanagements kam insbesondere für in der Schweiz und in Deutschland aktive Unternehmen wieder verstärkt auf die Tagesordnung.

Strategien für grenzüberschreitende Steuerplanung weiter fassen

Konnten sich Unternehmen, die in der Schweiz und in Deutschland agieren, bislang auf einen relativ stabilen Wechselkurs der Währungen verlassen, müssen nun neue Überlegungen angestellt werden. Die Entkopplung des Schweizer Franken vom Euro hat nicht nur zu Verwerfungen auf den internationalen Finanzmärkten geführt, deren Ende noch gar nicht abzusehen ist, insbesondere die grenzüberschreitende Steuerplanung muss das Währungskursmanagement deutlich stärker in den Fokus nehmen. Die steuerlichen Aspekte aus den Währungsrisiken konnten bislang ebenso fast vernachlässig werden wie die Auswirkungen auf laufende Finanzierungen, nun stehen neue Herausforderungen vor allem vor kleinen und mittleren Firmen.

Professionelle Beratungsleistungen in Anspruch nehmen

Die grenzüberschreitende Steuerplanung, die sich auf die Schweiz und Deutschland beziehen, konnte bisher mit einer geschickten Verteilung von Investitionen, Unternehmensfunktionen und einer entsprechenden Organisation die Finanzströme und damit auch die steuerliche Belastung optimieren. Die nun entstandenen Unwägbarkeiten müssen neu gefasst und in die strategische Planung mit einbezogen werden. Insbesondere die vollkommen unerwartete Entscheidung der SNB hat auch in diesem Bereich für Überraschungen gesorgt, mit denen sich die Unternehmen, die sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland ihre Geschäfte betreiben, auseinanderzusetzen haben.

Unternehmensstruktur an geänderten Voraussetzungen neu ausrichten

Eine intensive Beratung zu möglichen Umstrukturierungen, beispielsweise durch die Umstellung auf eine Holdingstruktur oder die Gründung von Lizenz- oder Finanzierungsgesellschaften, sollte in jedem Fall in Angriff genommen werden. Schon vor dem Hintergrund weiterer Turbulenzen, die durch die angestrebte weitere Abwertung der Gemeinschaftswährung ausgelöst werden können, ergeben sich andererseits neue Chancen für Unternehmen aus den verschiedensten Branchen. Eine vorausschauende grenzüberschreitende Steuerplanung eröffnet vor allem in Deutschland ansässigen Firmen in der aktuellen Situation ein enormes Potenzial, die eigenen Dienstleistungen oder Produkte in der Schweiz erfolgreich zu vermarkten. Zwar muss nun abgewartet werden, auf welchem Niveau sich der Währungskurs wieder stabilisiert, allerdings ist von einer drastischen Erholung der Gemeinschaftswährung nicht auszugehen.